Endlich wieder auf der Bühne.
Kennen Sie Paul Heyse? – „Ja, die schreckliche Unterführung!“. So lautet meistens die Antwort, wenn man durchaus belesene Münchner nach dem Namen des ersten deutschen Literaturnobelpreisträgers fragt. Er war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren. Theodor Fontane und sein Dichterkollege Theodor Storm meinten sogar, dass die zweite Hälfte des Jahrhunderts einmal als „die Paul-Heyse-Epoche“ bezeichnet würde.
Dass Heyse auch Opernlibretti verfasste, die von einem gewissen Georg Kremplsetzer vertont und am Münchner Hoftheater aufgeführt wurden, ist dann wirklich nur noch Insidern bekannt.
Der Rothmantel
(Heitere romantische Oper in drei Akten)
Libretto: Paul Heyse (erster deutscher Literaturnobelpreisträger)
nach einem Volksmärchen von Johann Karl August Musäus
Musik: Georg Kremplsetzer (1826 – 1871)
Der Komponist
Über die Oper: Der Rothmantel
Besetzung
Vorstellungen
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Der Komponist
Kremplsetzer – 1826 in Vilsbiburg geboren – sollte das Tuchmachergeschäft seines Vaters übernehmen. So kam er nach autodidaktischen, ersten Versuchen erst mit über 30 Jahren nach München, um bei Franz Lachner Komposition zu studieren. Auch zeigte ihm Joseph Rheinberger, mit dem er gut befreundet war, vieles und begleitete seine Kompositionen.
In der Künstlergesellschaft „Die Jung-Münchner“, in denen u.a. Wilhelm Busch und Paul Heyse verkehrten, wurde er wegen seiner heiteren, ausgelassenen Musikszenen sehr geschätzt. Kremplsetzer komponierte eine Operette „Der Onkel aus der Lombardei“ und das Märchenspiel „Hänsel und Gretel“, welche zwar bei den beliebten Künstlerfesten durchschlagende Erfolge erzielten, leider aber nicht auf die Bühnen der Stadt kamen.
Erst seine Operette „Der Vetter auf Besuch“, die im Münchener Hoftheater und später am Friedrich-Wilhelmstädter Theater in Berlin aufgeführt wurde, ermutigten ihn, größere Bühnenwerke in Angriff zu nehmen: die Opern „Die Franzosen in Gotha“ (Text von Karl Heigel) und „Der Rothmantel“ (Text von Paul Heyse). Inzwischen hatte er geheiratet und 1865 an dem neuerbauten „Münchener Actientheater“ (heute: Gärtnerplatztheater) die Stelle eines zweiten Kapellmeisters übernommen. Intrigen vertrieben ihn aus München, deshalb trat er Kapellmeisterstellen in Görlitz, Berlin und Königsberg an. Schwer erkrankt musste er 1871 nach Vilsbiburg zurückkehren, da er auch finanziell gescheitert war. Am 6. Juni 1871 starb er dort. Von seinen Werken (außer Bühnenwerken komponierte er kleinere Klavierwerke, eine Messe und eine Festouvertüre), sind außer dem „Rothmantel“ und der Operette „Der Vetter auf Besuch“, die der Bayrische Rundfunk produzierte, nichts erhalten.
Über die Oper: Der Rothmantel
Inhalt: Die Dorfbewohner erfahren am Stammtisch, dass Meta von ihrer Mutter gezwungen wird, den Arzt Melchior zu heiraten. Franz, ihr Geliebter, ist verzweifelt. Doch Katrin ermutigt ihn, nicht aufzugeben. Doktor Melchior, der unerkannt im Wirtshaus sitzt, erfährt, dass im Schloss ein Geist wütet, sodass das Schloss als unbewohnbar gilt. Er verspricht Franz ein große Summe Geld, wenn er den Geist vertreibt. Franz sagt zum Entsetzen der Anwesenden zu, da er damit eine Chance sieht, Meta als reicher Mann doch noch zu erhalten. – Im zweiten Akt bezwingt Franz tatsächlich den Geist, indem er ihn auf kuriose Weise erlöst. Obwohl er nun reich ist, will er erst ein Jahr auf Wanderschaft gehen, um die Welt zu sehen. – Im dritten Akt kommt er just an dem Tag wieder, an dem seine Braut Meta von ihrer Mutter endgültig gezwungen wird, den Doktor zu heiraten. Doch Franz hat noch einen Trumpf in der Hand … Es gibt – Genre-gerecht – ein Happy-End.
Hier können Sie unser Programmheft runterladen.
Besetzung
Franz, ein verarmter Witwer (Tenor) | Richard Wiedl (28.04) / Markus Herzog |
Meta, seine Geliebte (Sopran) | Christina Gerstberger |
Dr. Melchior, ein Arzt und Rothmantel (Bariton) | Andreas Agler |
Katrin, ein Faktotum (Mezzosopran) | Kayo Hashimoto |
Jörg, Hausknecht (Bass-Buffo) | Simon Hermansdorfer |
Mutter Sträubler und Petronilla | Eva Gronbach |
Camilla | Elisabeth Braun |
Chor und Orchester der erlesenen oper e.v. Halfing | |
Musikalische Leitung | Georg Hermansdorfer |
(c) Kirsten Benekam
Vorstellungen 2024
Freitag, den 26. April 2024 um 19.30 Uhr im Marstall Schloss Pertenstein
Sonntag, den 28. April 2024 um 16 Uhr im Marstall Schloss Pertenstein
Im Rahmen des „Musiksommers zwischen Inn und Salzach“
Samstag, den 04. Mai 2024 um 19.30 Uhr im Ballhaus Rosenheim
Sonntag, den 05. Mai 2024 um 16 Uhr im Ballhaus Rosenheim
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